Kategorie: Pommerellen und Westpreussen

  • 0000 Zeitgeschichte von Ost-Pommern (Pommerellen)

    Im Osten von Pommern, am Ufer der Ostsee und westlich des Flusses Weichsel liegt dieses Landschaft, die später Klein-Pommern und daraus in der Verkleinerungsform “Pommerellen” genannt wurde. Die Einwohner lebten friedlich, in kleinen Dörfern, unter regionalen Herzögen. Bald weckte das Land die Begierlichkeit seiner Nachbarn. Dänen, Polen, die Kreuzritter des Deutschen Ordens, die Brandenburger und die Schweden fielen mit Ihren Heeren und Söldnern in das Land ein. Durch ständig wechselnde Herrschaften, verbunden mit immer neuen Kriegen, wurde das Land wiederholt verwüstet. Jede neue Herrschaft versuchte das Land wieder aufzubauen und neue Menschen anzusiedeln. Bis das nächste Mal wieder alles von Freund und Feind zerstört wurde.

  • 0100 die Aestier.

    ww.ggstanko.de/Geschichtliches/Prussen_u__Sudauer/EinStaatentsteht/einstaatentsteht.html

    Aestier nennen die ältesten Quellen die Bewohner des Landes zwischen Weichsel und Memel, so der römische Historiker Tacitus. Er rühmt um das Jahr 100 nach Christi Geburt ihren Fleiß und ihr Interesse am Sammeln von Bernstein, den man auch in Rom zu schätzen wusste. Sie werden als friedlich und gastfrei geschildert (wie später auch von anderen Autoren), sonst aber sind die Nachrichten über die Aestier sehr spärlich.

  • 0500 -1000 Pommern, Geschichtliche Anfänge, der Stargarder Kreis vor 800 Jahren

    Dr. Bernh. Stadie, evangel. Pfarrer. Der Landrätische Kreis Stargard in Westpreussen in historischer Beziehung. Separat Abdruck aus der altpreussichen Monatsschrift Bd. IV u. VI. 1869 Stargard, Commissions Verlag von Fr. Kienitz. Seite 2.

    Im Teil des Norddeutschen Tieflands, welcher durch den Südrand der Ostsee im Norden, im Osten durch die Weichsel, im Westen durch die Elbe begrenzt ist, lebten einst die Burgunder und die Gepieden. Aus diesen Gegenden wurden sie allmählich durch das Volk der Wenden verdrängt. Mit diesem Namen bezeichnet man einen Volksstamm, der im Mittelalter in Mitteleuropa weit verbreitet und verzweigt war. Aus diesem Stamm treten zwei Sonderstämme hervor, die Slaven und die Anten. Die Slaven wohnten ursprünglich, in den Osten Europas vordringend, in den Gegenden vom Dniestr an nördlich von den Karpaten bis zur Weichsel und längs dieser hinab bis zur Drewenz. Die Anten wohnten östlich von den Slaven, zwischen Dniestr und Don im südlichen Rußland. … Im Laufe der Zeit drangen slavische Völkerschaften in den Südwesten Europas vor, wandten sich wiederum nach Norden und bevölkerten Polen, die Weichselländer und das nördliche Tiefland zwischen Weichsel und Elbe.

  • 0600 Die Slaven ziehen dem Lauf der Weichsel folgend gegen Norden.

    Dr. Bernh. Stadie, a. a. O. Seite 3.

    Um die Mitte des sechsten Jahrhunderts zogen Sie unter dem gemeinsamen Namen Lechen, dem Lauf der Weichsel folgend, gen Norden und nahmen, nach den Gegenden, in welchen sie sich niederließen verschiedene Namen an. Ein Teil nannte sich Polanen, ihren Namen von pol (Feld, also Feldbewohner) ableitend, weil sie die reichen Felder um die Weichsel innehatten. Ein anderer Stamm nannte sich Masowien und wohnte um die Drewenz, nach Osten ausbreitend. Der dritte Stamm besetzte das Land zwischen Elbe und Oder, hieß Lutizier und zerfiel in kleinere Stämme, von denen die Wilzen (von Wilk Wolf) die Mächtigsten waren. Der Rest lies sich südlich vom Baltischen Meere nieder, westlich von der Weichsel als freies Volk unter eigenen Herzögen, und indem sie sich mit den anderen Einwohnern mischten, bildeten Sie eine besondere Volkstümlichkeit. Das Land, das sie innehatten, hieß jahrhundertelang nach den alten Bewohnern Wendenland, bis später die Bezeichnung Pommern, d. h. Meeresanwohner, die Gewöhnliche wurde; aber die Gemeinsamkeit der Ortsnamen in Brandenburg, Pommern, Mecklenburg, Schlesien, Posen bezeugen den gemeinsamen Ursprung.

  • 0965 Forschungsreise des Ibrahim ib`n Jacub.

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    Eine Forschungsreise, die der spanische Jude Ibrahim ib‘n Jacub 965 von Magdeburg aus nach Osten unternahm, brachte wenig neue Erkenntnisse außer der einen, dass die Aestier in Wirklichkeit einen anderen Namen führten: Der Chronist vermerkt, dass sie ,,,,Brus’« genannt werden. Daraus sollte in der Zukunft der Name Prußen oder Preußen entstehen.

  • 0995 – 0997 Adalbert von Prag macht einen Missionsversuch und wird am Frischen Haff ermordet.

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    995 bereist Adalbert, Bischof von Prag, von Prag das Land zwischen Oder und Weichsel und missioniert. Einer örtlichen Legende zufolge wanderte er den Weg über Osie, Skurcz, Starogard nach Danzig. Von dort ging er weiter nach Preußen, wo er im Jahre 997 am Ufer des Frischen Haffs erschlagen wurde.

  • 1000. Das Volk, das diese Gegenden bewohnte.

    Dr. Bernh. Stadie, a. a. O. Seite 7.

    Sehen wir nun auf das Volk, das diese Gegenden bewohnte, und spüren wir ihren Bräuchen nach. Der germanischen Sitte entgegen lebten die Wenden gemeinschaftlich in Dörfern und Städten. In Körperbeschaffenheit glichen Sie den benachbarten Polanen. Ihr Körper war kurz, gedrungen, die Linien des Gesichtes sanft und rund. Das Auge war dunkel, braun und grün, das Haar straff und meißtens von dunkler Farbe. Ihr Körper war an Entbehrungen gewöhnt, abgehärtet, den Wechsel des Klimas verspottend, zur Erzeugung schwerer Arbeiten vorzüglich geeignet. Es gab unter Ihnen Freie und Sklaven. Das Zeichen des freien Mannes war der Speer, der beim Ausgehen stets getragen wurde. Ursprünglich alle gleich erhob Tapferkeit im Kampfe, Kühnheit und Mut auf der Jagd, den Einzelnen zu bevorzugter Stellung. In öffentlicher Versammlung wurde über Gemeindeangelegenheiten entschieden. Ein Pan oder Zupan führte den Vorsitz. In späterer Zeit entwickelte sich infolge der vielen Kämpfe gegen die benachbarten Völker ein Kriegsadel, die Woiwoden (d. i. Anführer im Krieg), die sich wieder ihre Unterfeldherren (Bojaren) aus den Tapfersten wählten. Oft hießen sie auch Gnesen oder Gnesiota (d. i. Fürstlichkeit). Die Pommern liebten Gesang und Tanz. Sackpfeife, Hörnchen, Flöte, Zither durften bei keinem Schmause fehlen. An Gelagen fanden sie großen Gefallen. Ackerbau, Jagd, Viehzucht, Bienenpflege war des freien Mannes Beschäftigung. Roggen, Hafer, Gerste, Mohn, Flachs und Hanf waren die Produkte, die der pommersche Wende dem Boden abgewann; Obstzucht, höchstens Kirsche oder Pflaume, wurde wenig kultiviert.

  • 1000. Der Stargarder Kreis vor 800 Jahren.

    Dr. Bernh. Stadie, a. a. O. Seite 4,5.

    Zum größten Teil bedeckten dunkle Nadelwälder den Boden unseres Kreises; nur hier und da zeigten sich lichte Stellen, wo gruppenweise das Wendenvolk seine Wohnsitze hatte. …. Meißtens bedeckt dichter Fichtenwald, im nördlichen Teil Zosna geheißen, während im südlichen Teil um die Ufer der Janna, eines Nebenflusses der Wangrotmatnissa oder Wangromiza, des Moränenbaches, diese Heide den Namen Beliskile führt. Hier jedoch scheint, aus den Ortsnamen zu schließen, Laubwald vorgeherrscht zu haben, da Namen wie Oszewice auf Erlen, Bresno auf Birken, Grabau auf Weisbuche hindeuten und der Name Beliskile selbst von Bel d. i. weis auf weiße Birkenstämme geht. Wenden wir uns von der Quelle der Janna und der Wangrotmatnissa westwärts, so kommen wir wieder in den undurchdringlichen Nadelwald, der von dem Flusse Bdo d. i. Wda Wasser oder Czarniwodda d. i. Schwarzwasser durchströmt wird. Ein Weg von der Burg Swece (Schwetz) nach Stargard (d. i. Altenburg) durchschneidet diese Wildnis. Gehen wir diesen Weg entlang, so kommen wir vorbei an grün und braun schimmernden Brüchern voll von Simsen und Binsen mit Sumpfmoos bedeckt, auf welchen Storch und Kranich in ungestörter Ruhe einhergehen. Dort schaut unser Auge ein Torfmoor, auf dem Tausend und Abertausend Flocken von Wollgras im Luftzug erzittern und pfirsichfarbene blühende Büsche des Heidekrauts von zahlreichen Bienenvölkern umschwirrt werden, die duftenden Honig in die in die Bäume gehauenen Beuten sammeln, aus dem der Seidler (Imker) Mehth und Wachs bereitet. Jetzt erschauen wir eine Lichtung, auf der der Teerschweler oder Bienenzüchter sein Blockhaus erbaut hat. Hie und da sehen wir einen Meiler dampfen und Teer gesotten werden. Zahlreiche Vögel mit buntem Gefieder bevölkern die Gipfel der Bäume. Die Stille des Waldes unterbricht der wilde Ruf des Auerochsen, der sich in noch tiefere Wildnis zurückzieht. Dort schleicht der Fuchs, hier blicken die Augen der tückischen wilden Katze, dort glüht der Blick des blutgierigen Luchses im Dunkel des Gebüschs. Ein schüchternes Reh huscht vorüber, ihm folgt in eiligen Sprüngen der schnelle Hirsch, es kommt im raschen Trabe das Elen. Der gierige Wolf hält Treibjagd.

  • 1015 Unterjochung durch die Polen.

    Dr. Bernh. Stadie, a. a. O. Seite 8

    Die Pommern lebten ursprünglich unabhängig unter eigenen Fürsten, allmählich aber kamen sie in die Abhängigkeit von den benachbarten Polanen. Die Polanen oder Polen, von Ostpommern getrennt durch die Brda, zerfielen in eine Menge kleinerer Stämme und Gemeinschaften, die kein gemeinschaftliches Band zusammenhielt. Unter dem Adel des Landes erhob sich Ende des 9. Jahrhunderts der Stamm der Leschecks zu bedeutendem Ansehen und fürstlicher Macht. Gnesen und Kruschwitz sind ihrer Herrschaft unterworfen. Durch Ermordung der vornehmsten Pane, durch Vertilgung der letzten Sprossen aus dem Stamm der Leschecks befestigte Semovit, dem Stamm der Piasten entsprossen, seine Herrschaft. Sein Reich soll nach des polnischen Chronisten Dlugosz Erzählung Preußen, Pommern und Kassubien umfasst haben, doch ist diese Erzählung historisch nicht beglaubigt. Selbst sein Sohn Lescheck und sein Enkel Ziemomysl, ja sogar Miesco, der Ende des 10. Jahrhunderts das Christentum annahm, haben nach Lelewel`s vorurteilsfreien Forschungen, nicht über Pommern geherrscht. Erst Boleslaw Chrobri d. i. der Tapfere, ausgerüstet mit einem Privilegium des deutschen Kaisers Otto III., unternahm es im Jahre 1015 die Pommern zu unterjochen und sie dem Christentum zuzuführen. Ganz Pommern und Teile Preußens mussten sich seiner Gewalt beugen.

  • 1016 Pommern wird durch die Dänen erobert.

    Dr. Bernh. Stadie, a. a. O. Seite 9.

    Lange aber, und dauernd ist der Besitz nicht gewesen. Schon 1016 eroberte Knut der Große, König von Dänemark das ganze Land, entlang dem Gestade der Ostsee bis zum Samland und setzte seinen Sohn Sweno zum Stadthalter über Pommern. Noch heute bezeugen dänische Münzen des 9. und 10. Jahrhunderts, welche zahlreich im Stargarder Kreis gefunden sind, dass Dänen einstens hier Herren waren. Doch hat sich die Herrschaft der Dänen nicht tief ins Land hinein erstreckt.

  • 1025 Mistvin II

    Dr. Bernh. Stadie, a. a. O. Seite 9.

    Weiter südlich liegende Teile Pommerns blieben dem Zepter Boleslaws Chrobri untertan, die sich erst unter der Regierung seines Sohnes Miesco II., der 1025 seinem Vater folgte, frei machten. Wenn überhaupt von einer Unterwerfung der Pommern die Rede war, so haben wir nicht ein Beherrschtwerden in unserem Sinne zu denken, sondern durch die Entrichtung eines gewissen Tributs wurde nur der Schein der Unterwürfigkeit aufrecht erhalten, sonst aber hatten die Einwohner Pommerns keine Verpflichtungen und haben nie Heeresdienste den Herzögen oder Königen Polens geleistet. Die Amtszeit Miescos ist ausgefüllt mit fortwährenden Kämpfen mit den Bewohnern Ostpommerns, die sich gegen Bela den Feldherrn Miesco`s wehrten, aber 1026 doch überwältigt wurden. Unter dem Sohne Boleslaw`s II., Wladislaw Hermann, entbrannte der Aufruhr neu. Die Pommern riefen Santibor, den Fürsten Vorpommerns zu Ihrem Herrn aus, verjagten die polnischen Vögte und töteten die polnischen Besatzungen.

  • 1035 – 1064 Tod Mistvan II; Casimir, Boleslaw II.

    Dr. Bernh. Stadie, a .a. O. Seite 9.

    Nach dem 1035 erfolgten Tode Miesco`s folgte sein Sohn Casimir, der, beschäftigt durch innere Parteikämpfe, die Unterwerfung Pommerns nicht vollenden konnte. Er starb 1058 und hinterließ seinem kühnen und tapferen Sohn Boleslaw II. die Herrschaft, der es sich zur Aufgabe seines Lebens ansah, Pommern seinem Zepter zu unterwerfen. Die Pommern mit den benachbarten Preußen im Bunde verteidigten den heimatlichen Boden – bis 1064.

  • 1064 Schlacht am Ossafluss.

    Dr. Bernh. Stadie, a. a. O. Seite 9.

    1064 in einer Schlacht am Ossafluss erlag das preußische Hilfsheer den Schwertern der Polen. Die Pommern beugten den stolzen Nacken unter das polnische Joch, in ihrem Herzen wieder auf Abfall sinnend.

  • 1064 Unter Wladislaw Hermann, Sohn des Miesco`s.

    Dr. Bernh. Stadie, a. a. O. Seite 9.

    Unter dem Sohne Boleslaws II., Wladislaw Hermann, entbrannte der Aufruhr in ganz Pommern aufs Neue. Sie riefen Santibor, den Fürsten Vorpommerns, zu ihrem Herrn aus, verjagten die polnischen Vögte und töteten die polnischen Besatzungen.

  • 1091 Wladislaw Hermann nimmt Rache.

    Dr. Bernh. Stadie, a. a. O. Seite 10.

    1091 brach Wladislaw Hermann wieder mit einem Heer in Pommern ein, um Rache zu nehmen. Er schlug in blutiger Schlacht bei Nakel der Pommern Heer. Mit grausamer Härte verfuhr er nun gegen die Besiegten. Durch Frohnvögte und Zwingburgen unterdrückte er jeden Keim der Freiheitsregung.

  • 1093 bis 1109. Die Schlacht bei Nakel

    Dr. Bernh. Stadie, a. a. O. Seite 10.

    So war eine Zeit lang die Herrschaft der Polen wieder durch Blut befestigt. Doch nicht lange dauerte diese Ruhe. Als Sbignew, Wladislaw`s unehelicher Sohn, sich gegen seinen Vater empörte, schloss er mit den Pommern ein Bündnis. Jedoch in der Schlacht am Goplosee wurden sie mit Sbignew geschlagen und in Ihr Gebiet zurückgetrieben. Der ewigen Kämpfe Müde, legte Wladislaw seine Herrschaft nieder und teilte sein Reich unter seine Söhne Boleslaw Krzywoush und Sbignew, dem die Herrschaft Pommerns zufiel. Die Teilung führte zu einem langwierigen Bruderstreit, in welchem die Pommern für Sbignew gegen Boleslaws polnische Heerhaufen fochten und infolge dessen ihr Land häufigen Verheerungen der Polen aussetzten. Während dieser Kämpfe versuchte Gnewomir, polnischer Statthalter zu Czernikow, die pommerschen Edelinge zum Abfall zu bewegen. Doch Boleslaw erzwang durch die Schlacht bei Nakel (1109), in welcher die Pommern vernichtet wurden, Unterwerfung. Von jetzt ab herrschten die Polen in Pommern.

  • 1093 Wladislaw Hermann nimmt wiederum Rache.

    Dr. Bernh. Stadie, a. a. O. Seite 10.

    Der starke Druck trieb zu neuer Empörung. Glückliche Kämpfe hoben den Mut der Pommern. Da erschien Wladislaw 1093 auf`s Neue und mit Raub, Brand, Mord und Verheerung überzog er das unglückliche Land, das den Anblick einer trostlosen Einöde bot. Wie viele Schöpfungen des jahrelangen Fleißes mögen da schon untergegangen sein!

    Die Pommern empfahlen sich der Gnade des Siegers. Wladislaw versprach Gnade, aber er brach sein gegebenes Wort. Er lies, wie der polnische Chronist Boguphal erzählt, die vornehmsten Pane teils hinrichten, teils verbrennen.

  • 1107 Tod Swantibors

    Wilhelm Fuhrmann, ‘Statistische Darstellung des Kreises Konitz’ 1781.

    Nach dem Tode des ersten pommerschen Fürsten Swantibor wurde das Pommernland in Vorder- und Hinterpommern geteilt. Die jüngeren Söhne erhielten Hinterpommern oder auch Pommerellen genannt.

  • 1108 auf Sambor folgt Mestwin I.

    Wilhelm Fuhrmann, a. a. O.

    Nach dem Tod Sambor I. folgt Mestwin I. als Herzog von Pommerellen.

  • 1108 Polen dringt in Pommerellen ein

    Wilhelm Fuhrmann, a. a. O.

    1108 dringen die Polen über die Grenzen Pommerellens. Herzog Sambor I. von Pommerellen konnte das polnische Heer zurückschlagen.

  • 1119 Nach Boleslaw.

    Dr. Bernh. Stadie, a. a. O. Seite 11.

    Boleslaw teilte sein Reich unter seine fünf Söhne. Hierdurch schon, aber insbesondere durch den sich entwickelnden Bruderstreit wurde die Macht der Polen zerstückelt und geschwächt. Aus diesem Streit ging Boleslaw, der Krause genannt, als Sieger über seine Brüder hervor, aber fortwährende Kämpfe mit Kaiser Friedrich I., der für die Rechte der unterdrückten Brüder Boleslaw`s eintrat, brachen sein Herz. Er starb 1173 und hinterließ ein geschwächtes, durch Fehde zerissenes Reich.

  • 1119 Swantopolc I.

    Dr. Bernh. Stadie, a. a. O. Seite 10.

    Als 1119 Swantopolc, ein polnischer Statthalter aus dem Geschlechte der Grissonen, einen neuen Aufstandsversuch machte, wurde er mit Leichtigkeit besiegt. Es war dies auf lange Zeit die letzte Erhebung.

  • 1130 Casimir der Gerechte rief eine Synode der Bischöfe ein

    1130. Casimir der Gerechte rief eine Synode der Bischöfe ein, an der auch die Bischöfe Onolph und Conrad teilnahmen, um mit ihrer Hilfe, den Quälereien und Fronen der Bauern ein Ende zu machen.

    Welcher Art diese waren, schildert Vincentius Kadlubek, Bischof von Krakau (+1226) und nach ihm später Boguphal, Bischof von Posen in seiner ‘Historica Polonica in Joannis Dlugossi hist. tom. II. P. 592-826 abgedr. lib. 4. Kap. 9: Richard Wegner a. a. O. Seite 149

    Es war altherkömmlich in Polen, dass jeder Magnat (Mächtige), zu Hoffahrt und Übermut geneigt, nicht bloß Spreu, Heu und Stroh, sondern das Korn selbst mit Gewalt aus den erbrochenen Scheunen und Böden fortriss und nicht bloß von den Pferden verzehren, sondern auch unter die Füße treten lies. Und noch etwas anderes war aus dem gleichen Frevelmut althergebracht. So oft ein Magnat eine auch nur unbedeutende Botschaft auszurichten veranlasste, mussten seine Trabanten sich auf die Pferde der armen Bauern werfen, und im Zeitraum einer Stunde, die weitesten Räume durchfliegen. Das war vielen verderblich, da manche Pferde davon unheilbar struppiert wurden, manche ganz drauf gingen, andere, wenn sie sich ausdauernd zeigten, ganz entführt wurden, woraus dann nicht selten Mord und Totschlag entstand.

  • 1170 Subislaw.

    Dr. Bernh. Stadie, a. a. O. Seite 12.

    Diese Zeit benutzten die eingeborenen ostpommerschen Fürsten, welche als Statthalter der Polen walteten, sich freizumachen. Der erste dieser Fürsten, der zwar noch den Namen Markgraf führt, Subislaw, der Nachfolger jenes Grissonen Swantopolc I. tritt schon selbstständig auf. Ohne Bestätigung der Fürsten Polens gründet er 1170 das Kloster Oliwa und eröffnet hier eine Pflanzschule christlicher Erkenntnis und Sitte, deren Wirkung sich über ganz Pommerellen erstreckte und deutschem Leben, deutscher Kultur Bahn brachen. Die Mönche lichteten Wälder, legten Moräste trocken, schufen Wiesen und Getreidefelder, verwandelten diese Öde in fruchtbares Land. Die Söhne Subislaw`s Sambor I. und Mistwin I., treten als historische Persönlichkeiten auf. Sie sind es, welche die Schenkung ihres Vaters erweitern, den Titel Dux (Herzog) Pommerns annahmen und selbstständig ohne Genehmigung irgendeines polnischen Fürsten Länder verschenkten, Beweis für ihre Unabhängigkeit. 1178 sicherten sie dem Kloster Oliwa einen großen Besitz zu, der in den Stargarder Kreis hineinreichte. Zuerst gab Sambor I., welcher noch unter dem Namen eines polnischen Präfekten und Statthalters 1178-1207 Herzog von Danzig war, dem Kloster Oliwa 1178 Teile dieses Gebiets. … Sambors Bruder Mistwin I., war Fürst zu Belgard an der Leba und beschenkte hier ebenfalls das Kloster. Innerhalb der Besitzungen hatte er noch zwei Vettern sitzen, die sich auch ‘Prinzips Pommeraniae’ d. h. Fürsten Pommerns, nannten und selbstständig walteten. Es ist dies Grimislaw II., Herr zu Schwetz und Stargard und Martinus, Fürst zu Lübschau, beides Söhne eines vor 1111 geborenen Fürsten Grimislaw, der um Stargard sein Fürstentum hatte. Grimislaw II. rief um 1176 zum Schutz des Landes und zur Kolonisierung desselben die Johanniter-Ritter in sein Land und trat ihnen zu verschiedenen Malen, auch 1198 ein großes Stück Land um Stargard ab. …Über Grimislaw ist nichts mehr bekannt; er stirbt zwischen 1198 und 1207, denn seit diesem Jahre, dem Todesjahr Sambors I., ist Mistwin alleiniger Herrscher über Ostpommern.

  • 1190 Gründung des Deutschen Ordens

    Der Deutsche Orden (‘Ordo Domus Sanctae Mariae Theutonicorum’) wurde von Lübecker und Bremer Kaufleuten als Krankenpflegeorden gegründet.

  • 1209 Pommern kommt unter dänische Herrschaft

    Dr. Bernh. Stadie, a. a. O. Seite 15

    Unter der Herrschaft Mistwin I. kam um das Jahr 1209 oder 1210 der Stargarder Kreis unter die Herrschaft der Dänen, welche unter Waldemars Führung alle Länder südlich vom Baltischen Meere einnahmen. Waldemar, von Danzig kommend durchzog ganz Pommern und so wird auch der Stargarder Kreis von den Gräueln jener Zeit nicht verschont geblieben sein. Unter Mistwin dringt das gemanische Element schon mehr und mehr vor, besonders als er durch Stiftung des Nonnenklosters Zuckau (1210-1214) an der nördlichen Grenze des Kreises dem Deutschtum einen neuen festen Stützpunkt in diesen Gegenden verschaffte. Zudem verlieh derselbe, den von seinen Vettern herbeigerufenen Johannitern, das Dorf Thure mit einem Waldgebiet, … welche von deutschen Ansiedlern besetzt wurden.

  • 1210 -1239 Hermann von Salza ist Hochmeister des Deutschen Ordens

    -Wilhelm Fuhrmann, a. a. O.-

    Der Thüringer, Hermann von Salza hat bereits erfolgreich an verschiedenen Heerfahrten teilgenommen hat wird im Jahre 1210 Hochmeister des Deutschen Ordens.

  • 1220 nach Mestwin I.

    Wilhelm Fuhrmann, a. a. O.

    Nach dem Tod Mestwin I. erhält Pommerellen vier Fürsten: Swantopolc in Danzig, Wratislaw in Schwetz, Sambor II. in Lübschau (seit 1252 in Dirschau) und Ratibor in Belgard. Er hinterlies sein Herzogtum seinen vier Söhnen; Swantopolc II., welcher als der Älteste über seine Brüder eine gewisse Vormundschaft führen sollte, Wartislav, Sambor II. und Ratibor. Die von Mistwin vollzogene Teilung des Landes unter seine vier Söhne führte zu mannigfachen Bruderfehden, in welchen Swantopolc Sieger blieb und seine Brüder teils vertrieb, teils gefangen nahm, deren Land aber dem seinigen zufügte. Swantopolc in Danzig regiert bis 1266.

  • 1220 Swantopolc II.

    Richard Wegner a. a. O. Seite 151

    Dann erhob sich hier in Swantopolc noch einmal ein Volksheld, welcher die volle Unabhängigkeit seines Landes herstellte und eine längere Zeit selbst den gegen ihn vereinigten Mächten des Ordens und der polnischen Herzöge und Kirchenfürsten die Spitze bot. Die Hilfsquellen seiner Gegner waren aber zu groß, um ihm einen dauernden Widerstand möglich zu machen. Sein Bund mit den heidnischen Preußen widersprach überdies der Tradition des Landes und den lauten Forderungen des christlichen Glaubens, dem Swantopolc und sein Volk mit Hingabe angehörten. Mit der Kirche und mit der eigenen Familie zerfiel er. Bürgerkrieg entstand. Der Feind hatte Parteigänger im Lande und im Herzogshause selbst.

  • 1234 Einfall des deutschen Ritterordens aus Preußen

    Dr. Bernh. Stadie, a. a. O. Seite 16

    Swantopolc war Herrscher in Pommerellen. Inzwischen ist der deutsche Ritterorden nach Preußen gekommen, den Swantopolc anfänglich begünstigte und ihm vielen Zuschub leistete. Die Folge hiervon war, 1234 fielen die benachbarten Preußen in seine Länder und den Stargarder Kreis, besonders die Johanniter Güter Lübschau, Thure und Mahlin wurden arg verwüstet. Die Johanniter-Ritter flohen und kehrten erst nach Jahren zurück. Sie erhielten aufs Neue von Swantopolc ihre Güter Malelno und Thure bestätigt. Bald aber erkannte Swantepolc, dass der deutsche Orden ihm ein gefährlicher Gegner wurde. Dessen fortwährende Siege über die Preußen machte Swantepolc um sein eigenes Land besorgt. Er befürchtete, von dem immer mächtiger um sich greifenden germanischen Element, das bereits fest jenseits der Weichsel und in seinem Lande wurzelte, eine allmähliche Erdrückung der Nationalität seines Volkes. Deshalb schlug er sich zu den Feinden des Ordens, musste aber nach dem blutigen Kriege mit der Überzeugung Frieden schließen, dass es besser sei, mit dem deutschen Orden in Freundschaft zu leben. Er ahnte bereits den Untergang des Slavismus in diesen Gegenden.

  • 1242 – 1253 Der Deutsche Orden erobert Sartowicz

    Richard Wegner. Ein pommersches Herzogtum und eine deutsche Ordenskomturei. Kulturgeschichte des Schwetzer Kreises.

    Von allen Geschicken Westpreußens in Leid und Freud ist der Schwetzer Kreis aufs Tiefste berührt worden. Auf seinem Boden vollzogen si sich zum Teil. Hier war es vorzugsweise, wo der größte pommersche Held, Herzog Swantopolc mit dem Deutschen Orden um die Weichselherrschaft rang. (1242 – 1243), (1245 – 1248), (1252 – 1253)

  • 1248 Wieder Einfall des deutschen Ritterordens aus Preußen.

    Dr. Bernh. Stadie, a. a. O. Seite 16.

    Durch diese vielfachen Kämpfe litt auch der Kreis Stargard bedeutend, besonders als 1248 ein Ordensheer in Swantopolc`s Gebiet fiel und es so furchtbar vernichtete, wie noch nie zuvor. Manche Ortschaften sind erst Ende des 13. Jahrhunderts wieder in Kultur gestellt worden.

  • 1253. Swantepolc schließt mit seinem Bruder Sambor II. Frieden.

    Dr. Bernh. Stadie, a. a. O. Seite 16.

    Swantepolc blieb bis zum Jahre 1253 im Besitz des Herzogtums Lübschau, denn in diesem Jahr schloss er mit Sambor II. auf Betrieb seiner Schwäger Nicolaus und Johannes, der Herren Kassubiens, Frieden und gab ihm sein Land zurück. Sambor II. ist für uns der wichtigste Fürst, denn durch ihn wurde dieser Teil Pommerellens dem Germanismus vollständig geöffnet. Er verlegte seine Residenz von Lübschau nach Dirschau, einer schon damals vollständig deutschen Stadt, baute sich dort 1253 ein Schloss und verlieh dem Orte 1253 deutsches Recht. … Außerdem umgab sich Sambor II. mit deutschen Rittern, unter denen besonders Johann von Weißenburg oder Witten von 1253-1266 stets in seinem Gefolge auftritt und in hoher Gunst steht.

  • 1266 – 1269 Nach dem Tod Swantopolcs folgt sein ältester Sohn Mestwin II.

    -Wilhelm Fuhrmann, a. a. O.-

    Dieser setzte noch bei Lebzeiten seines Vaters seinen Vetter Barnim, den alleinigen Besitzer von Vorpommern, zum Erben alles dessen ein, was er einst von seinem Vater und seinem Bruder erben würde. Nach dem Tode seines Vaters entriss er seinem Bruder Wratislaw dessen Erbteil Danzig, schenkte es den Markgrafen von Brandenburg und erkannte deren Lehnsoberhoheit (1269) über alle seine Länder an, wofür diese ihn in dem Kriege gegen seinen Bruder unterstützten. Als Wratislaw 1272 gestorben und Mestwin II. alleiniger Herr von Pommerellen geworden war, forderte er von den Markgrafen Danzig zurück, das er mithilfe seines Vetters Boleslaw von Polen sich auch wieder unterwarf und die Markgrafen aus Pommern ganz verdrängte.

  • 1266. Mestwin II. Sohn Swantopolc.

    Dr. Bernh. Stadie, a. a. O. Seite 19.

    Während so durch Sambor II. dem Germanismus Tür und Tor geöffnet wurden, verriet Swantopolc`s Sohn und Nachfolger Mestwin II., der bereits 1264 in den Besitz der Lande Schwetz von seinem Vater gesetzt war, die Absicht, dem Deutschen Orden und damit dem vordringenden deutschen Element einen Damm entgegenzustellen. Zu diesem Zwecke setzte er seinen Vetter Barnim von Slavien zum Erben seines Teils, Schwetz und aller noch an ihn dereinst kommenden Teile ein. Er überging seine beiden Oheime Sambor II. von Dirschau und Ratibor von Belgard, von denen Ratibor in den deutschen Orden trat und sein Land demselben vermachte, Sambor aber Beförderer der Deutschen war.

  • 1270 Der Landmeister des deutschen Ordens fällt in die Gebiete von Neuenburg, Mewe und Dirschau.

    Dr. Bernh. Stadie, a. a. O. Seite 19.

    Bald nach Swantopolcs Tod 1266 entbrannte denn auch der schon im Stillen längs von Mestwin II. beschlossene Krieg gegen den Orden, wegen gewisser bei Zanthir liegender Besitzungen, welche Mistwin für sich wollte. Dieser Krieg schlug denn aufs Neue dem Land Wunden, die auch dem Kreis Pr. Stargard zufielen. 1270 fiel der Landmeister (des deutschen Ordens) Ludwig von Baldersheim in die Gebiete von Neuenburg, Mewe und Dirschau, verwüstete die Umgebung und brach die Stadt Dirschau in Grund.

  • 1274 Mestwin II. greift seinen Oheim Sambor II. an.

    Dr. Bernh. Stadie, a. a. O. Seite 19.

    Nachdem Mistwin auf diese Weise vom Orden gedemütigt war, wandte er sich gegen seinen Oheim Sambor II., den er aus seinem Gebiete trieb. Seit 1274 vereinigte er Letzteres mit dem Seinigen. Sambor II., seiner Länder beraubt, lebte auf dem Gebiet des Ordens. Im Jahre 1274 bewog Herzog Mistwin, … den Palatin von Schwetz, Waysil, den diesem und seinen Brüdern Glabuna und Radik gehörenden Ort Pölplin (Pelplin) an jene Zisterziensermönche abzutreten und verlieh gleichzeitig am 2. Januar 1274 … einen Landstrich in der Grafschaft Thymau, der den zum jetzigen Stargarder Kreis gehörigen Burgbezirk Skossow umfasste. … Dieser Besitz bestätigte der vertriebene Sambor 1276 am 24. März und fügte demselben die Güter Raykow und Radostow nebst den nicht mehr vorhandenen Goschelko und Raszelko zu, von welchen er früher Teile dem Kloster Oliwa verliehen hatte. Wahrscheinlich hat das Klöster Pölplin auf dem ihnen gehörigen Teile von Radostow sehr bald nachher das Vorwerk Subkau erbaut.

  • 1278 Sambor II ist gestorben.

    -Wilhelm Fuhrmann, a. a. O. Seite 21

    Im Jahre 1278 ist Sambor II. gestorben. Seine beiden Neffen, Mistwin II. und Warcislaw waren nun alleinige Erben aller ostpommerischen Lande. Zwischen beiden Brüdern kam es zur Fehde, indem Mistwin II. den Markgrafen von Brandenburg Conrad und dessen Sohn Johannes zur Hilfe rief und Ihnen die 1268 seinem Bruder abgenommene Stadt Danzig als Kriegsentschädigung übergab; während Warcislaw den Schwiegersohn seines Oheims Sambor II. Ziemomysl zur Hilfe rief. Indessen machte der Tod Warcislaw 1281 dem Krieg ein Ende und Mistwin II. zum Alleinherrscher des ganzen Gebiets. Da er nun der Hilfe der Brandenburger nicht mehr bedurfte, wollte er ihnen die Stadt Danzig wieder nehmen, und da jene es gutwillig nicht gaben, so verband er sich mit Boleslaw von Polen und suchte Brandenburg zu verdrängen. Auch suchte er dem Orden, die von Sambor ihm (dem Orden) gemachten Schenkungen zu entreißen und gab am 1.November 1281 alles diesem zugehörige Land an Oliwa; doch wich der Orden nicht aus dem ihm einmal gehörigen Lande, und selbst ein päpstliches Schiedsgericht sprach am 18.5.1282 dem Orden diesen Besitz zu.

  • 1284 Mistwin setzt Przemislaw von Polen zum Erben ein.

    1284. Mistwin setzt Przemislaw von Polen zum Erben ein.

    -Wilhelm Fuhrmann, a. a. O.-.

    1284 ernannte er den damaligen Herzog Przemislaw von Polen, den Neffen des Boleslaw trotz des Protestes der Markgrafen zu seinem Erben, … der sich, als Mestwin II. 1295 starb, auch unverzüglich in den Besitz des Landes setzte und sich seitdem König von Polen und Herzog von Pommern nannte.

    Dr. Bernh. Stadie, a. a. O. Seite 24.

    dazu hatte er 1287 die Zustimmung der Barone Ostpommerns ausgewirkt, die lieber einen Fürsten zum Nachfolger Mistwins nahmen, der ihre Verfassung, Sitte und Sprache kenne, als einen anderen wie die Herzöge von Pommern-Stettin, welche überall den Sachsen, d. h. dem deutschen Kulturleben Vorschub leisten und die Wenden zurückdrängten.

  • 1295 – 1335 Pommerellen, Erbfolgestreit und Sieg Ordens.

    Dr. Bernh. Stadie, a. a. O. Seite 25 ff., Wilhelm Fuhrmann, a. a. O.

    Brandenburgs Heere drangen im Frühjahr 1296 im Pommerellen ein und überfielen und schlugen Prczemislaw bei Ragoczno oder Rogasen. Auf Anstiften polnischer Ritter, namentlich aus dem Geschlecht der Zaremba (Script, rer, Pruss. ed. Hirsch usw. i. S. 695) wurde er in demselben Jahr ermordet. Nach seinem Tode machten die Polen Wladislaw Loktiek Herzog von Kujawien zu ihrem Fürsten, der die vermeintlichen Ansprüche seines Vorgängers in Ostpommern wieder aufnahm. … gegen ihn erhob sich Wencislav König von Böhmen, der als Schwiegersohn Prczemislaw`s II. das Erbe, d. h. die Krone Polens und Ostpommerns beanspruchte, indem er behauptete, Mistwin habe Prczemislaw persönlich und nicht den Herzog von Polen zum Nachfolger in Pommern berufen. Wencislav starb 1305 und hinterließ seinem Sohn Wencislaw II. die Ansprüche auf Polen und Ostpommern. Mit mächtigem Heer überzog er die Länder Loktiek`s von Kujawien und zwang ihn, seine Ansprüche auf Pommern aufzugeben.

    In Pommern riss während dieser Zeit Verwirrung und Ordnungslosigkeit ein, welche der Woiwode von Danzig, Graf Swenza benutzte, um sich zu den höchsten Stellen zu erheben. … Seinem Einfluss war es gelungen, Wencislav von Böhmen zum Herrscher in Ostpommern zu machen. Deshalb schenkte Wladislaw II. den Söhnen dieses Grafen Swenza ein großes Gebiet … bei Neuenburg an der Weichsel, sowie das Dorf Stargard, die heutige Stadt(1305) sowie das Dorf Radzons. Ebenso hatte Wencislav II. dem Landmeister des deutschen Ordens Conrad Sack in Anerkennung der Verdienste, die der Deutsche Orden ihm, bei der Besitzergreifung Pommerellens geleistet, die Güter von Thymau nebst Borchow und Stubelow gegeben. (Borzechow=Borechow. Stubelow = Stüblau) … Nach Wenceslaw 1305 erfolgtem Tode folgte sein Sohn Wenceslaw III, der gegen Herausgabe der von ihm an den Markgrafen v. Brandenburg verpfändeten Markgrafschaft Meissen am 8. August 1305 seine Ansprüche auf Pommern ganz an Brandenburg abtrat. … Durch die Verzichtleistung Wenceslaw`s III. auf Pommern hatte Brandenburg nunmehr ein doppeltes Recht auf die Erbschaft Mistwin`s.

  • 1295 Tod Mistwin II

    -Wilhelm Fuhrmann, a. a. O.-

    Mistwin II. war 1295 ohne männliche Leibeserben gestorben. Von allen Seiten gedrängt hatte er seine Länder mehreren seiner Verwandten versprochen, obgleich er nach den Verträgen von 1269 und 1273, als er von seinem Bruder bedrängt wurde, der Unterstützung fremder Mächte bedürftig, den Markgrafen Conrad, Otto und Johann von Brandenburg seine Länder zu Lehen genommen hatte. Demnach musste nach seinem Absterben dieses Land als erledigtes Lehen den Markgrafen von Brandenburg zufallen. … der sich, als Mestwin II. 1295 starb, auch unverzüglich in den Besitz des Landes setzte und sich seitdem König von Polen und Herzog von Pommern nannte.

  • 1306. Polen übernimmt die Macht in Pommerellen. Brandenburg greift mit großer Heeresmacht an.

    Dr. Bernh. Stadie, a. a. O. Seite

    D25 ff., Wilhelm Fuhrmann, a. a. O.

    Doch bevor Brandenburg dieses Land in Besitz nehmen konnte, war Wladyslaw Loktiek (wieder König in Polen) bereits 1306 zuvorgekommen. Da er die Swenza`s als seine Gegner kannte, entsetzte er sie aller Ämter und ernannte neue Stadthalter, nämlich seine Neffen der Herzog Prczemislaw von Kujawien in Leslau zum Stadthalter von Schwetz und Kasimir von Kujawien in Gniewkowo zum Stadthalter von Dirschau. Eigenmächtig behauptete sich Peter Swenza in Neuenburg und schloss sich eng an die Brandenburger an. Mit großer Heeresmacht rückten diese in das Land, eroberten sämtliche Städte und Burgen und standen bereits Anfang September vor Danzig, der Hauptstadt Ostpommerns, nachdem sie die Gegend um Lübschau herum, also einen Teil des Stargarder Kreises fürchterlich verwüstet hatten. Der polnische Hauptmann Danzigs, ohne Hilfe mitten in einer von Deutschen bewohnten Stadt, die den Polen feindlich gesinnt waren, musste die Stadt den Brandenburgern einräumen, nur die Burg verteidigte er mannhaft gegen den Ansturm der Feinde. Als er erkannte, dass er von Wladyslaw im Stich gelassen, allein sich nicht mehr halten konnte, schloss er mit dem deutschen Ritterorden einen Vertrag, nach welchem dieser zur Hälfte die Burg besetzen und ein Jahr hindurch verteidigen sollte, zugleich übernahm Polen die Verpflichtung, die Kriegskosten dem Orden zu zahlen, und bis diese bezahlt seien, den Orden im Besitz der Burg zu lassen. Die Verstärkung der Besetzung Danzigs sowohl, als auch die Nähe des Winters veranlassten die Brandenburger die Belagerung aufzugeben und sich in den Kreis Stargard zurückzuziehen, wo sie am See Cholup () oder Gollub gelagert, die Besitzungen der Johanniter verwüsteten. … Nachdem die Polen durch die Ordensritter aus der Not befreit waren, verlangten sie den Abzug derselben aus der Burg. Diese jedoch, da das ihnen vertragsmäßig zugesicherte Besatzungsrecht auf ein Jahr noch nicht erloschen war, auch keine Kriegsentschädigung gezahlt war, verweigerten den Abzug aus der Burg. Als nun gar die Polen trotzig drohten, wurde Bogussa mit den Vornehmsten festgenommen, die polnische Besatzung verjagt und die Stadt Danzig erobert. Nunmehr konnte der Orden nicht stehen bleiben, sondern musste, um sich den Besitz Danzigs zu sichern, dieses Gebiet mit seinem anderen im Kreis Stargard liegenden Besitzungen durch die Eroberung Dirschaus verbinden und übrigen Weichselstädte Neuenburg und Schwetz in seine Gewalt bringen. …. … dass Dirschau eine harte Belagerung aushielt, indem Burg und Besatzung heftigen Widerstand leisteten und beim Sturme Stadt und Burg in Flammen aufgingen. … das harte Urteil, dass der Orden am 6. Februar 1309 über Dirschaus Bürger verhängte, die er aus der Stadt verjagt mit der Bedingung, sich nicht ohne Erlaubnis des Ordens dort oder auf pommerschem Boden niederzulassen, wofern nicht der Hochmeister Gnade übt. Auch sind Wurfmaschinen in Anwendung gekommen, woraus ebenfalls zu schließen, dass die Sache nicht so schnell gegangen, da deren Aufstellung Zeit kostete. Der deutsche Orden fuhr mit seinen Eroberungen in Pommerellen fort. Ende 1309 ist der Orden im Besitz von Neuenburg und Schwetz und unterwarf von hier nach Westen vordringend, Konitz, Schlochau, Tuchel usw. Gegen die Besiegten verfuhr der Orden außerordentlich streng. Viele Ritter und Edle, welche des Einverständnisses mit den Polen verdächtigt waren, mussten ihre Güter verlassen und die Städter, wie wir bei Dirschau gesehen, wurden entweder vertrieben oder mit hohen Steuern gebrandschatzt. Um nun neben dem Besitzrechte durch Eroberung auch noch einen anderen Rechtstitel zu haben, schloss der deutsche Orden einen Vertrag mit dem Markgrafen von Brandenburg, welcher ihm seine Ansprüche auf Ostpommern abtrat. Schon Kaiser Friedrich II. hatte im Dezember 1231 die Askanier mit dem Herzogtum Pommern belehnt, 1295 hatte Adolph von Nassau dieses Privilegium erneuert. Diese Ansprüche sowohl, als auch die von Mistwin II. den Markgrafen Otto, Conrad und Johann zuerkannte Lehnshoheit trat im Vertrag zu Soldin am 13. September 1309 Markgraf Waldemar von Brandenburg ab und verkaufte für 10.000 Mark die Gebiete von Danzig, Dirschau und Schwetz an den Orden. Es dauerte bis zum Jahre 1330 bis alle Verwandte von Waldemar den Vertrag anerkannt hatten. Der Orden war nun bemüht durch Ankauf von Gütern, eingeborener Pane, seinen Besitz zu vergrößern.

  • 1308 Der Sündenfall des deutschen Ordens.

    http://www.deutsche-und-polen.de/_/ereignisse/ereignis_jsp/key=orden_suendenfall_1308.html

    Wladyslaw I. Lokitek ruft den Deutschen Orden gegen die Brandenburger zur Hilfe, die Anspruch auf Pommerellen und Danzig erheben. Gemeinsam mit den Polen besiegt der Orden zwar die Brandenburger, beansprucht dann aber das zu Polen gehörende Territorium für sich. 1308 verlegt der Großmeister Siegfried von Feuchtwangen seinen Sitz von Venedig in die Marienburg/Malbork. Das Jahr 1308 ist das Jahr des Sündenfalls des Ordens. „Lokitek zerreißt den Vertrag“ heißt das Bild Matejkos, das im historischen Museum zu Thorn/Torun hängt. Es hält jenes Ereignis fest, das zum Zerwürfnis zwischen dem Deutschen Orden und seinen polnischen Gastgebern führt. Ausgelöst wird es durch einen Brandenburger, den Markgrafen Waldemar. Der besetzt im Jahr 1308 Pommerellen, das kurz zuvor Wladyslaw Lokitek dem Magnatengeschlecht der Swenzonen abgenommen hat, und belagert die Burg von Danzig /Gdansk. Wladyslaw Lokitek ruft den Orden, der noch als integer gilt, zu Hilfe. Die Kreuzritter erobern Danzig /Gdansk, die Burg und Pommerellen. Bei den Kämpfen werden auch polnische Ritter und Danziger Bürger getötet. Ein Vorgang, den die polnische Geschichtsschreibung als Blutbad vermerkt. Bisher hat sich der Deutsche Orden an die vereinbarten Regeln gehalten: Missionierung der heidnischen Pruzzen, Befestigung und Besiedlung des eroberten Landes, keine Gewalt gegen Christen und keine Eroberung von Gebieten, die von Christen bewohnt werden. Nun wendet sich der Deutsche Orden erstmals gegen sein Gastland. Er übergibt die Burg nicht an Lokitek und annektierte darüber hinaus ganz Pommerellen. Und er forderte von Lokitek eine überhöhte Summe für den Einsatz in Danzig, die dieser nicht zahlen kann. Lokitek zerreißt den Vertrag. Mit diesem Vorgehen des Deutschen Ordens beginnt der tiefe Konflikt, der über Jahrhunderte die Feindschaft zwischen Polen und Deutschen prägen wird. Zwar gehört der Orden nicht zum Deutschen Reich, aber Deutsche stehen an seiner Spitze, deutsche Ritter stellen in der Überzahl seine Mitglieder und deutsche Siedler, vom Orden ins Land gerufen, prägen seine Ländereien. So wird der Deutsche Orden in den Zeiten der Teilungen für Polen zum Symbol eines aggressiven deutschen Staatswesens, für den deutschen „Drang nach Osten“. Da Wladyslaw nicht bereit ist, die überhöhten Kriegskosten zu erstatten, löst der Deutsche Orden die Brandenburger Ansprüche im Vertrag zu Soldin mit 10.000 Silbermark aus und behält Pommerellen und Danzig. Polen ist nun von der Ostsee abgeschnitten und der Deutsche Orden wird durch die Kontrolle des Ostseehandels noch reicher. Aber er hat gleich mehrere Gesetze gebrochen. Er kämpft gegen Christen und Deutsche und er okkupiert Land, das bereits christianisiert ist. Wladyslaw klagt bei der Kurie. Erst 1321 bekommt er recht, kann aber seine Ansprüche nicht durchsetzen. Die Besitznahme Pommerellens durch den Deutschen Orden bleibt ein Dauerkonflikt zwischen Polen und den Kreuzrittern. Kazimierz III. Wielki (der Große), der Nachfolger von Wladyslaw Lokitek wird 1333, im Todesjahr des Vaters, zum polnischen König gekrönt. Kazimierz schließt mit dem Orden 1343 in Kalisch / Kalisz Frieden und akzeptiert damit die Zugehörigkeit Pommerellens und des Kulmer Landes zum Orden; Kujawien und Dobrin werden wieder polnisch. Bis zum Jahre 1409 bleibt dieser Friedensschluss in Kraft. Doch der Konflikt zwischen dem Orden und Polen wird immer schärfer. Immer brutaler werden die Übergriffe des Ordens gegen einheimische Bauern, Ritter, Fürsten aber auch Bürger und immer größer wird die Schar seiner Feinde.

  • 1309 Der deutsche Orden erobert Schwetz am 29.9.1309

    Richard Wegner a. a. O.

    Am Anfang des 14. Jahrhunderts besiegelte dann die Eroberung von Schwetz durch den Deutschen Orden den Verlust Ostpommerns seitens der Polen. Anstelle der zerstörten pommerschen Fürstenburg wird eine deutsche Ordens-Komturei erbaut.

  • 1309 Herzog Wladislaw Lokitek

    Richard Wegner a. a. O. Seite 149

    Zu Herzog Wladislaw Lokitek`s Zeiten kam, wie der Bischof Johann von Posen erzählt (Dzial. lit. 78-80 Script. I 788) das Land mit dessen Schuld und Fehden, Raub und Gewalttaten, so herunter, dass es einer Wüste glich und der Adel mit dem ganzen Volk einen Fürsten verjagte, welcher Gewalttat zu unterdrücken und Übeltäter zu strafen, nicht seines Amtes hielt. Dieses Fürst war es, dessen Rückkehr sich Peter (Schwentze) von Neuenburg später im Bunde mit dem brandenburgischen Markgrafen anscheinend aus gutem Grund widersetzte; dieser Fürst, welcher dann den deutschen Orden gegen die Markgrafen zur Hilfe rief und endlich um 1309 durch den Orden zum zweiten Mal vertrieben wurde.

  • 1309 Vertrag zu Soldin

    Dr. Bernh. Stadie, a. a. O. Seite 25 ff., Wilhelm Fuhrmann, a. a. O.

    Um diese Eroberung gegen den Markgrafen Waldemar zu schützen, kaufte der Orden diesem seine Ansprüche auf Pommerellen mit Ausnahme der Länder zwischen Leba und Grabow 1308 resp. 1310 für 10000 Mark Silbers ab. Die andern Prätendenten und der Kaiser stimmten zu. Die Grenzen wurden 1313 genau bestimmt und umfassten auch unser heutiges Kreisgebiet, das nun mit dem größten Teil von Pommerellen unter die Herrschaft des deutschen Ordens kam. Unter dem deutschen Orden gehörte Konitz zum Schlochauer Ordensgebiet (Komturei), welches gebildet wurde außer der Stadt Schlochau, (1312 durch den Orden von einem Grafen Ponitz erkauft), von der festen Stadt Konitz, ferner den Städten Baldenburg und Landek mit Pflegern und von Hammerstein und Pr. Friedland mit Vogten. Das Gebiet von Tuchel, bald von Comthuren, bald von Pflegern verwaltet, bildete eine eigene Komturei. Schloß Tuchel wurde um 1300 von den Söhnen des Palatin Schwentze erbaut und um 1335 an den Orden abgetreten.

  • 1310

    Quelle Wikipedia: Johann, Graf von Luxemburg und König von Böhmen

    Heinrich VII. erhebt 1308 seinen erst 14- jährigen Sohn Johann zum Grafen von Luxemburg. Von 1310 – 1346 ist er König von Böhmen, Markgraf von Mähren, Graf von Luxemburg und Titularkönig von Polen (1310-1346). Der später erblindete König Johann stirbt 1346 einen viel gerühmten Heldentod in der Schlacht bei Crécy.

    Quelle: Zitat aus Wikipedia Johann wurde zunächst im luxemburgischen Kloster Altmünster beigesetzt. Nach der Zerstörung der Benediktinerabtei 1543 wurde Johann dann im luxemburgischen Kloster Neumünster bestattet. In den Wirren der Französischen Revolution gelangten Johanns Gebeine in den Besitz der Industriellenfamilie Boch in Mettlach an der Saar. Dort ruhten Johanns Gebeine nach Angaben der Familie Boch in einer Mansardenkammer. Pierre-Joseph Boch soll die sterblichen Überreste von Mönchen erhalten haben, um sie vor französischen Revolutionstruppen zu verstecken. Sein Sohn Jean-François Boch schenkte 1833 die sterblichen Überreste Johanns dem preußischen Kronprinzen Friedrich Wilhelm, während dessen Reise durch das preußische Rheinland. Der Kronprinz, der in Johann einen Ahnen sah, beauftragte den Baumeister Karl Friedrich Schinkel, eine Grabkapelle für Johann den Blinden zu entwerfen. 1834 bis 1835 baute Schinkel die Kapelle in Kastel-Staadt an Stelle einer alten Einsiedelei auf einem Felsen über dem Saartal. An Johanns Todestag im Jahr 1838 wurden seine Gebeine dort in einem schwarzen Marmorsarkophag bestattet

  • 1319 Koschneiderei – Koschnajever.

    Nelke

    Südöstlich von Konitz finden sich sieben Dörfer, deren deutsch-katholische Bewohner seit unvordenklichen Zeiten als ‘Koschnaewjer’ bezeichnet werden. Etwa um 1319 wurden, deutsche Ansiedler herangezogen, um die Waldgebiete für die neue Siedlung auszuroden. In dieser Zeit entstanden neben der ältesten Koschneider-Siedlung Frankenhagen die Ortschaften Osterwick, Petzin, Dt.-Zekzin, Granau, Lichnau und Schlagenthin.

    Die Schreibung Koschnaewjer entstand viel Später und lässt den Namen des polnischen Tucheler Starosteibeamten Koschnewski erkennen, der nach einer Urkunde von 1484 für die Leute dieser Dörfer zu sorgen hatte. Das war bei der erneuten Besiedlung, nach den verherenden Einfällen durch die Hussisten

  • 1354

    Luxemburg wird im Heiligen Römischen Reich unter der Herrschaft Wenzels I. von Kaiser Karl IV. zum Herzogtum erhoben. Unter Karl IV. gehören Luxemburg und Teile des heutigen Staates Belgien zum Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation.

    Johann`s Sohn, Karl IV., getauft auf den Namen Wenzel, war von 1311 – 1346 König von Böhmen und ab 1355 deutscher Kaiser. Verheiratet war er mit Elisabeth Przemysl., der zweitältesten Tochter König Wenzel II. Przemysl. Er erhebt Luxemburg zum Herzogtum und überträgt es seinem Bruder Wenzel I. Dieser erwirbt 1364 die Grafschaft Chiny, wodurch Luxemburg mit einer Fläche, die 4x so groß ist wie das heutige Großherzogtum Luxemburg, seine größte territoriale Ausdehnung erreicht. Nach dem Tod Wenzels fällt das Herzogtum an dessen Sohn Wenzel II. Ihm folgt Sigismund, deutscher Kaiser und Herzog von Luxemburg, bevor das Herzogtum für lange Zeit zum Spielball der Mächtigen wird

  • 1375 Schwetz erhält eine Stadtmauer

    Richard Wegner a. a. O.

    Das Andenken Meister Winrichs sollte in der Schwetzer Stadtmauer, – dem vielhundertjährigen Schirm der Stadt gegen das Weichseleis -, fortleben, deren Bau mit seiner Hilfe um 1375 begann.

  • 1410 Schlacht bei Tanneberg / Grunwald.

    Dr. Bernh. Stadie, a. a. O.

    Der Krieg entbrannte, als Jagiel, früher Großfürst von Litauen, König von Polen wurde. Der Ausgang des Krieges war für den Orden ungünstig. In der Schlacht bei Tannenberg 1410 fiel die Blüte der Ordensritter auf dem Schlachtfeld, darunter der tapfere Vogt aus Dirschau, Matthias von Bebern.
    Nach dieser Schlacht drangen die wilden Scharen der Polen und Tartaren in das Gebiet des Ordens. Auch der Stargarder Kreis empfand die Rache der Sieger; besonders hatte die ehrwürdige Abtei von Pölplin, … auf Anstiften des Bischofs von Kujawien viel zu leiden. Sie wurde zum Teil verwüstet und Abt und Mönche schändlich misshandelt. In dem der Abtei benachbarten Subkau, dem heutigen Dorfe, hielt der Bischof von Kujawien in seinem Schlosse Tafel mit den polnischen Anführern, während alle umliegenden, dem Kloster Pelplin und dem Orden gehörigen Ortschaften, ausgeraubt wurden. Auch Stargard und Dirschau fielen in die Hände der Polen. Der Orden bat um Frieden; der König schlug die Bitte des Hochmeisters ab; aufs Neue entbrannte der Kampf; Marienburg des Ordens Haupthaus widerstand.
    Neue Söldnerhaufen kamen aus Deutschland. Mewe, Dirschau und Stargard kamen im Herbst desselben Jahres wieder in die Hände des Ordens, aber Dirschau war ohne Proviant, ohne ordentliche Kriegsausrüstung. Die Not war groß; alles umher war verwüstet. Darum drängte es den Hochmeister zum Frieden, der 1411 bei Thorn zustande kam, in welchem der Orden für die Lebenszeit des Königs von Polen und Großfürsten von Litauen Samaiten an Polen abtrat und augenblicklich Ruhe und Erholung erlangt; aber des Ordens Kraft war dahin; nie hat er sich wieder von diesem Schlag erholt.

  • 1433 Einfall der Hussisten

    Dr. Bernh. Stadie, a. a. O.

    Kaum waren die Wunden geheilt, da drangen die Hussisten in Pommerellen ein. Sie wollten den Tod des auf dem Konzil in Konstanz vebrannten Huß rächen. Über Konitz, dass sie verbrannten, zogen, sie alles verwüstend, verbrennend und mordend durch das Land. Die Stadt Dirschau verteidigte sich eine Zeit lang. Einige Gebäude an der Stadtmauer gerieten in Brand. Ein heftiger Sturm trieb die Flammen in die Stadt. Gegen 10.000 Einwohner sollen umgekommen sein. Sicherlich waren auch viele Bewohner des Umlandes in die befestigte Stadt geflüchtet. Die Hussisten zogen weiter nach Danzig, bis zum Meeresstrand. Sie kehrten zurück und verwüsteten alles, was sie vorher noch verschont hatten. Ein Klagebrief des Abtes von Pelplin an den Hochmeister und ein Schreiben des Komthurs von Mewe beschreiben den Umfang der Verwüstungen. ‘In ganz Pommerellen, in welchem zahlreiche Dörfer blühten, waren im Ganzen 14, vierzehn Dörfer, die zwischen Sumpf und unzugänglichen Morasten gelegen waren, der Verödung und dem Feuer entgangen’. Im Stargarder Kreis war wahrscheinlich nur Stargard allein übrig geblieben.

  • 1435 Neubesiedlung der Koschneiderei.

    Nelke

    Nach den Verwüstungen der Hussitteneinfälle (1433) erfolgte eine Neubesiedlung aus der westniederdeutschen Gegend. Ihr tatkräftigster Förderer war der Konitzer Ratsherr und spätere Bürgermeister Jacob von Osnabrück, der zahlreiche neue Ansiedler aus seiner Heimat, dem Fürstbistum Osnabrück, in die entvölkerten Dörfer heranzog. Weitere Ortschaften wie Gersdorf, Harmsdorf, Jakobsdorf, Sternberg, Damerau, Gr. Zirkwitz, Obkas, Mosnitz, Henningsdorf, Döringsdorf entstanden und wurden von Koschneidern bewohnt. Ihre Umgangssprache war niederdeutsch. Dies kleine Bauernländchen der Koschneiderei mit seiner Handvoll Dörfern und seinen 9000 Seelen hat seinen deutschen Charakter bis 1945 durch all die Jahrhunderte unverändert erhalten können. Staatlich gehörte das Gebiet der Koschneiderei zunächst zum Herzogtum Pommerellen, seit 1308 zum Deutschen Ordensstaat, von 1466 bis 1772 zu Polen, von da ab bis 1920 zu Preußen bzw. zum Deutschen Reich, 1920 wieder zu Polen bis 1939, nach 1945 zu Polen.

  • 1440 – 1466. Die Städte in Pommerellen wehren sich gegen die hohen Steuern des Ordens

    Dr. Bernh. Stadie, a. a. O., Wilhelm Fuhrmann, a. a. O.

    Im Jahre 1440 traten gegen die Steuerbedrückungen des Ordens Adel und Städte zusammen und riefen König Casimir von Polen an. In der Folge gab es wieder Kriege, die Sieger und die Herrschaften wechselten ständig. Durch diese fortwährenden Kriege wurde das Land, dass sich noch nicht von den Verheerungen der Hussisten erholt hatte, aufs Neue verwüstet. Die Dörfer wurden geplündert und vebrannt. Die Bauern erschlagen und vertrieben. Viele Bewohner verließen freiwillig Haus und Hof, um das nackte Leben zu retten. Andere suchten im Heer der einen oder anderen Partei ein Unterkommen, um nicht Hungers zu sterben. 1461 gerät Stargard wieder in die Hände des Ordens. Der Ordenshauptmann lässt die Stadt niederbrennen und plündern. 1466 fällt Stargard nach schwerer Belagerung wieder in die Hände der Polen.

    Allein in der Folge brachten den Deutschen Orden Schwelgerei, Verschwendung und Zwiespalt allmählich in Verfall, und die Regierung wurde bald so drückend, dass sich nach der unglücklichen Schlacht bei Tannenberg (1410), welche entscheidend für den Untergang des Ordens war, im Jahre 1440 der Landadel und die Städte Pommerellens zu einem Bunde gegen den deutschen Orden zu Marienwerder vereinigten, angeblich um ihre Rechte und Freiheiten aufrecht zu erhalten. Alle Versuche, die Streitigkeiten durch ein Landgericht zu schlichten, blieben ebenso erfolglos, als die Anstrengungen des Ordens, den Bund aufzulösen. Konitz, das anfänglich dem Städtebunde beigetreten war, trat zu Elbing aus demselben aus, indem sein Abgeordneter das Wachssiegel von der Urkunde abriß.

  • 1454 – 1466. Der dreizehnjährige Krieg

    Dr. Bernh. Stadie, a. a. O., Wilhelm Fuhrmann, a. a. O. Richard Wegner a. a. O.

    Im Jahre 1453 kam es zum offenen Kriege und der Bund rief den König Casimir IV. von Polen herbei. Allein noch einmal bewies der Orden seine Kraft. Komtur Heinrich Reuss v. Plauen schlug 1454 am 16. September das sechsmal stärkere Heer der Polen bei Konitz und Tausende von den Polen kamen in einem ganz in der Nähe der Stadt belegenen Wasserbruche um, das davon noch heute den Namen „Heerbruch“ führt.

    Doch mangelte es dem Orden an Geld; die Söldner forderten Zahlung, die ihnen trotz schwerer Opfer nicht gewährt werden konnte. Daher nahmen sie die Marienburg ein und überlieferten sie (1457) dem Könige Casimir IV. von Polen. Der Krieg wurde noch ein Jahrzehnt mit abwechselndem Glücke fortgesetzt und Konitz während dieser Zeit noch zweimal (1461 und 1465) von den Polen belagert, aber nicht genommen. An die Zeiten, des 13 Jahre währenden Bürgerkriegs, welcher zur Zeit der Erneuerung der polnischen Herrschaft das Land so verödete daß, wie ein Chronist sich ausdrückte, meilenweit kein Busch mehr zu sehen war, da man eine Kuh anbinden konnte. Am 2. Februar 1645 wird nach langer Gegenwehr, die Neuenburg an Polen übergeben.

  • 1454 Die Schlacht bei Konitz

    Wikipedia.

    Wikipedia Artikel – Die Schlacht bei Konitz Die erste Schlacht des dreizehnjährigen Krieges fand statt bei Konitz. Es standen sich gegenüber: daß Heer des deutschen Ordens mit 9000 Reitern und 6000 Mann Fußvolk, unter der Führung von Bernhard von Zinneberg auch Szumborski genannt. Das Heer der Polen mit 16000 Reitern, mehrere Tausend in Schlachten erprobte Landsknechte, einige Hundert Mann Fußvolk, 500 selbst angeworbene Söldner und Danziger Bürger zur Verstärkung. Verstärkt wurde das Heer durch 2000 Söldner des Preußischen Bundes. Die polnischen Kommandeure rechneten damit, dass die Schlacht auf traditionelle Weise durch das Reiterheer gewonnen würde, und nahmen die restlichen Armeeabteilungen nicht in ihre Strategiepläne mit auf. Von Zinneberg hatte jedoch eine völlig andere Art der Gefechtsführung geplant. Die Niederlage des polnischen Heeres war vernichtend. 3.000 Mann waren gefallen, 300 Ritter und drei ihrer Hauptkommandeure wurden vom Orden gefangen genommen, den König diesem Schicksal nur knapp entronnen. Das Ordensheer verlor dagegen lediglich 100 Mann. Letztlich errang der Orden in Konitz nur einen Pyrrhussieg, denn im weiteren Verlauf des Krieges gingen dem Orden die Geldmittelmittel für die Bezahlung der Söldner aus, sodass er letztlich gezwungen war, mit dem 2. Thorner Frieden von 1466 seine endgültige Niederlage zu erklären.

    Kommentar:
    32.500 Menschen davon 25.000 Reiter waren an diesem Gefecht beteiligt. Auf beiden Seiten waren Söldner und Landsknechte beteiligt. Diese Menschen und Tiere mussten ernährt und versorgt werden, sie nahmen sich von den Vorräten der ortsansässigen Bevölkerung Ihre Lebensmittel und fütterten von deren Futtervorräten ihre Pferde. Sie verlangten Ihren Lohn, den sie von beiden Seiten nicht erhalten konnten, weshalb Sie sich von der Bevölkerung des umliegenden Landes nahmen, was sie fanden. Leben oder Tod der Bevölkerung wurde nicht geschont. Der Ort Racławek (Rocławski, Rakel, Rakelwitz, Raklawki) war wohl direkt betroffen, da er nur etwa 10 km südlich von Konitz liegt.

  • 1466 – 1569. Der Frieden von Thorn und die Zeit danach

    Hans Maercker. Eine polnische Starostei und ein preußischer Landkreis. Geschichte des Schwetzer Kreises 1473-1873 (= Wegner, Band 2), Danzig 1886 (= Zeitschrift des Westpreußischen Geschichtsvereins, Hefte 17-19)

    Mit dem im Jahre 1466 beschlossenen Thorner Frieden, begann für Pommerellen ein längerer Zeitabschnitt, in welchem die Woiwodschaft nicht mehr Schauplatz kriegerischer Auseinandersetzungen war. Durch die Nähe des Landes zum benachbarten deutschen Ordensgebiet und der feindlichen Gesinnung des deutschen Ordens war von Ruhe für die Bewohner dennoch keine Rede. Raubendes Volk aus dem Ordensland brannte und plünderte. Ebenso wurden aus Pommerellen Plünderungszüge in das Ordensland gemacht. Das Geraubte wurde über die Weichsel gebracht und im Lande verkauft. So wurden im Jahre 1519 ein Haufen Pferde im Kreuzherrenland genommen und zum Teil schon in Kommorsk verkauft. In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts beteiligte sich der Landadel an den Kämpfen gegen die Türken. Das Incorporationsprivelegium wurde bei der Vereinigung Preußens mit Polen vereinbart. Es gewährte dem ehemaligen Ordensland seine eigene Verwaltung und garantierte dafür, dass stets nur eingeborene Personen als Beamte eingesetzt werden. Darüber hinaus schuf es die Personal-Union mit der polnischen Krone und eine engere staatliche Verbindung.

  • 1466 – 1772 Mit dem Friedensvertrag von Thorn, kommt Pommerellen wieder zu Polen

    Dr. Bernh. Stadie, a. a. O., Wilhelm Fuhrmann, a. a. O.

    Im Thorner Frieden kam Pommerellen wieder zu Polen. Dr. Stadie beschreibt das Aussehen des Landes wie folgt:{ }Fast überall starrten den Wanderer verbrannte Trümmer an, überall waren verwüstete, zerstörte Dörfer. Von Saaten keine Spur, die waren von Rosshufen in den Boden getreten. Kein Ackerbau fand statt, Vieh war nicht vorhanden. Nur hie und da sah man in einem Dorfe ein menschliches Gesicht. Die meisten Bauern waren erschlagen oder irrten in den Wäldern umher. Erst allmählich kam alles wieder in Kultur, um bald wieder dem Untergange geweiht zu werden. Als endlich auf beiden Seiten der Wunsch nach Frieden sich regte, kam derselbe am 19. Oktober 1466 zu Thorn zustande. Pommerellen wurde durch denselben an Polen abgetreten und gehörte von jetzt ab zu Polnisch-Preußen, im Gegensatz zu Alt-Preußen, welches dem Orden unter polnischer Lehnshoheit verblieb. Zu Polnisch-Preußen gehörte von da ab alles Land im Westen der Weichsel, auf der Ostseite derselben aber das Kulmerland mit Löbau und Michelau, die Gebiete von Stuhm, Christburg, Marienburg, Elbing und Tolkemit sowie das ganze Bistum der Bischöfe von Ermland. Im Thorner „ewigen Frieden“ wurde ausdrücklich bestimmt, daß Polnisch-Preußen als ein selbstständiges Land bestehen bleiben und nur in eine Personalunion mit der Krone Polen treten sollte.

  • 1466 Der Frieden von Thorn und die Zeit danach

    Dr. Bernh. Stadie, a. a. O., Wilhelm Fuhrmann, a. a. O.

    Im Thorner Frieden kam Pommerellen wieder zu Polen. Dr. Stadie beschreibt das Aussehen des Landes wie folgt:{ }Fast überall starrten den Wanderer verbrannte Trümmer an, überall waren verwüstete, zerstörte Dörfer. Von Saaten keine Spur, die waren von Rosshufen in den Boden getreten. Kein Ackerbau fand statt, Vieh war nicht vorhanden. Nur hie und da sah man in einem Dorfe ein menschliches Gesicht. Die meisten Bauern waren erschlagen oder irrten in den Wäldern umher. Erst allmählich kam alles wieder in Kultur, um bald wieder dem Untergange geweiht zu werden.

    Als endlich auf beiden Seiten der Wunsch nach Frieden sich regte, kam derselbe am 19. Oktober 1466 zu Thorn zustande. Pommerellen wurde durch denselben an Polen abgetreten und gehörte von jetzt ab zu Polnisch-Preußen, im Gegensatz zu Alt-Preußen, welches dem Orden unter polnischer Lehnshoheit verblieb. Zu Polnisch-Preußen gehörte von da ab alles Land im Westen der Weichsel, auf der Ostseite derselben aber das Kulmerland mit Löbau und Michelau, die Gebiete von Stuhm, Christburg, Marienburg, Elbing und Tolkemit sowie das ganze Bistum der Bischöfe von Ermland. Im Thorner „ewigen Frieden“ wurde ausdrücklich bestimmt, daß Polnisch-Preußen als ein selbstständiges Land bestehen bleiben und nur in eine Personalunion mit der Krone Polen treten sollte.

  • 1484 Neue Kriege

    Dr. Bernh. Stadie, a. a. O.

    Die Ordenshochmeister erkannten die Lehnshoheit der Polen über den noch übrig gebliebenen Teil ihrer Besitzungen nicht an. Es kam zu neuen Kriegen. 1484 wird Stargard fast zur Hälfte niedergebrannt.

  • 1510. Wieder neue Kriege.

    Dr. Bernh. Stadie, a. a. O.

    Unter dem letzten Hochmeister Albrecht von Brandenburg erstrecken die neu entstandenen Kriege große Ausdehnung und erstrecken sich wieder über das ganze Land Pommerellen, das schon so viel des Unglücks gesehen hatte.

  • 1514 Die Pest.

    Dr. Bernh. Stadie, a. a. O.

    Die Gegend um Dirschau, Pelplin und Stargard wurden von der furchtbaren Pest heimgesucht.

  • 1520. Wieder Krieg

    Dr. Bernh. Stadie, a. a. O.

    Im Jahre 1520 werden Stargard und Dirschau von deutschen Soldtruppen, die dem Hochmeister Albrecht von Brandenburg zur Hilfe zogen, im Sturm erobert und das ganze Umland arg gebrandschatzt und verheert.

  • 1525 Friedensschluss von Krakau

    Dr. Bernh. Stadie, a. a. O.

    Der Friede zu Krakau machte dem Krieg ein Ende, zugleich auch dem Orden.

  • 1526 Die mörderische Pest

    Dr. Bernh. Stadie, a. a. O.

    Bereits bei Beginn der polnischen Zugehörigkeit wurde über die Pest berichtet. Ein häufiges Auftreten dieser schrecklichen Krankheit, die ganze Landstriche entvölkerte, ist ab dem Jahre 1526 nachweisbar. Damals wütete die Krankheit zwei Jahre lang in der Landschaft.

  • 1526 Die Reformation

    Dr. H. Maercker, a. a. O.

    Bereits neun Jahre, nachdem Luther an der Schlosskirche zu Wittenberg seine Thesen angeschlagen hatte, war die Mehrheit der pommerelischen Ritterschaft der Reformation beigetreten und verweigerte den Bischöfen die Decem-Abgaben. König Sigismund I. sah sich genötigt der pommerelischen Ritterschaft dazu einen Verweis zu erteilen.

  • 1538 Die Pest

    Dr. Bernh. Stadie, a. a. O.

    1538 musste der Stanislai Landtage zu Marienburg wegen der Pest ausfallen. 1542 starben in Neuenburg alle Mönche des Franziskanerklosters an der Pest. Um 1550 hatte die Pest sich im ganzen Lande verbreitet so das der Landtag wiederum nicht abgehalten werden konnte. Vom Jahr 1564 wird berichtet, dass die Pest mit ungewohnter Heftigkeit aufgetreten ist. Ähnlich war die Pest in den Jahren 1568,1579,1580,1587,1588,1600,1601,1602,1626,1629,1652) ein Hindernis für den regelmäßigen Gang der Landesverwaltung.

  • 1542 Die Pest

    Dr. Bernh. Stadie, a. a. O.

    1542 starben in Neuenburg alle Mönche des Franziskanerklosters an der Pest.

  • 1542 Die Reformation – von den Lutheranern in Anspruch genommene Kirchen

    Dr. H. Maercker, a. a. O.

    Im Jahre 1542 hatten die Lutheraner die Klosterkirche zu Neuenburg in Anspruch genommen und benutzten diese bis zum Jahre 1604. Von den 21 anderen Kirchen des Dekanats Neuenburg hatten sie neun Kirchen, in Ossik, Skurz, Baniczewo, Czarnylas, Dambrowka, Jablowo, Bobowo, Grabowo und Barloszno inne.

  • 1550 Die Pest

    Dr. Bernh. Stadie, a. a. O.

    Um 1550 hatte die Pest sich im ganzen Lande verbreitet, sodass der Landtag wiederum nicht abgehalten werden konnte.

  • 1556 Die Reformation – Gewährung der Religionsfreiheit

    Hans Maercker, a. a. O.

    Im Jahre 1556 sprach sich die Ritterschaft auf dem Landtage zu Marienburg für die Religionsfreiheit aus.

  • 1564 – 1652. Die Pest

    Dr. Bernh. Stadie, a. a. O.

    Vom Jahr 1564 wird berichtet, dass die Pest mit ungewohnter Heftigkeit aufgetreten ist. Ähnlich war die Pest in den Jahren 1568,1579,1580,1587,1588,1600,1601,1602,1626,1629,1652) ein Hindernis für den regelmäßigen Gang der Landesverwaltung.

  • 1569 Das Incorporationspriviliegium

    Hans Maercker. Eine polnische Starostei und ein preußischer Landkreis. Geschichte des Schwetzer Kreises 1473-1873 (= Wegner, Band 2), Danzig 1886 (= Zeitschrift des Westpreußischen Geschichtsvereins, Hefte 17-19)

    Polnisch Preußen hatte einen eigenen, von der Krone eingesetzten Landesrat. Dieser bestand aus zwei Abteilungen. Der ersten Abteilung gehörten an, die drei Woiwoden, die drei Kastellane, die drei Unterkämmerer, die Bischöfe von Kulm und dem Ermland sowie je zwei Vertreter der Städte Danzig, Elbling und Thorn. In der zweiten Kammer waren die Landboten des Landadels und die Abgeordneten der kleineren Städte Mitglied. Der Bischof von Ermland führte den Vorsitz. Die ordentlichen Sitzungen fanden am Stanislaitag im Mai und am Michaelistag im September eines jeden Jahres statt. Diesen sogenannten großen Landtagen gingen kleine Landtage in den jeweiligen Woiwodschaften voraus. In allen Versammlungen des Landesrats galt der polnische Grundsatz, dass jeder einzelne Edelmann durch seinen Widerspruch (nie pozwalam) die Versammlung zur Auflösung zwingen konnte. In den späteren Jahren waren diese, dem ehemaligen Ordensland gewährten Sonderrechte der Krone lästig und es gab Bestrebungen diese abzuschaffen. Die Mitglieder im Landesrat von Polnisch-Preußen hielten sich dem Reichstag fern, um zu vermeiden an dort gefasste Beschlüsse gebunden zu sein. Im Jahre 1569 gab man diese starre Haltung auf und die Mitglieder des Landesrats nahmen am Reichstag teil. Es war eine Prüfung der Polnisch-Preußen gewährten Privilegien zu prüfen und festzustellen. Stattdessen erließ der Reichstag ein Dekret, welches den Preußen ein für alle Mal die Beschickung des Reichstages nach polnischer Weise durch Räte und Landboten befahl. Damit war der erste Meilenstein gesetzt, mehr Einfluss in Polnisch-Preußen zu erhalten. Die endgültige Aufhebung der Privilegien dauerte aber noch bis zum Jahre 1768.

  • 1569 Der polnische Reichstag zu Lublin hebt die Personalunion auf.

    Wilhelm Fuhrmann, a. a. O.

    Der polnische Reichstag zu Lublin (1569) hob die Personalunion auf. Durch die Beschlüsse dieses Reichstages wurde Polnisch-Preußen ein integrierender Bestandteil des polnischen Reichs, und die Personalunion in eine Realunion umgestaltet, und die im Thorner Frieden garantierte Ewigkeit fand hiermit schon so bald ihr zeitiges Ende. *) Westpreußen, und also auch unser Kreisgebiet gehörte nach den maßgebenden Bestimmungen des Thorner Friedens nicht zu dem früheren polnischen Reiche. Unter der polnischen Herrschaft über Pommerellen ist unser heutiges Kreisgebiet, und namentlich die Stadt Konitz oft der Schauplatz kriegerischer Begebenheiten gewesen. Vor allem war es Schweden, das mit Polen bis in das 18. Jahrhundert hinein in Kriege verwickelt war. Noch heute spricht man hier von den Schwedenkriegen und zeigt Schwedenschanzen und Schwedengräber.

  • 1605 Der erste Schwedenkrieg

    Hans Maercker, a. a. O. Richard Wegner a. a. O.

    Durch Bruch des Vertrags von Linköping in 1598 verlor Sigismund geboren 1587 König von Polen, die Herrschaft über Schweden, die er 1593 als Prinz des Hauses Wasa nach dem Tode seines Vaters, des Königs Johann angetreten hatte. Durch Waffengewalt gegen seinen Bruder Karl und nachfolgend gegen Gustav II, Adolf, versuchte er diesen Anspruch wieder durchzusetzen. {… }Zunächst spielte sich das Geschehen auf See ab. Doch schon bald griff der Krieg auch auf das Land über. Ab 1605 wurden die Kriegslasten auch auf dem Lande immer drückender. 1606 wurde in Neuenburg für die Bürger der sogenannte Kopfschoss, eine Steuer für das Kriegsvolk eingeführt. Am 8.Juli 1607 wurde angeordnet, dass innerhalb 14 Tagen, jeder Bürger ein Gewehr und über 6 Wochen einen Harnisch aufzuweisen habe. 1609 bis 1613 sind zahlreiche Einquartierungen belegt und bilden einen wesentlichen Teil der Kämmereirechnungen. Ab 1613 wurden Kriegsabgaben auch für die kleineren Städte des Landes eingeführt. Es ist plausibel, dass es der Bevölkerung des platten Landes nicht besser erging als der Bevölkerung in den Städten. Die Anforderungen an die Landbevölkerung waren hie und da maßlos und aufgrund einer Klage wurde von König Sigismund III., etlichen kleineren Ortschaften ein Schutz- und Befreiungsbrief von jedem Standquartier, militärischer Kontribution oder Hergabe von Lebensmitteln ausgestellt.

    Das Gebiet des Schwetzer Kreises erreichte der Feldzug im Spätsommer des Jahres 1628. Der am 30. August 1628 von Feldmarschall Wrangel geführte Vorstoß gegen Mewe missglückte. Nach diesem missglückten Versuch, die Stadt Mewe einzunehmen, richtete sich der Feind gegen die anderen Städte. Am 14. September 1628 gelang es die Stadt Neuenburg, zu erobern. Durch Unachtsamkeit der Verteidigung, im Vertrauen auf die starke Befestigung der Stadt gelang den Schweden die Sprengung des Danziger Tores. Dadurch konnten die Schweden in die Stadt Neuenburg eindringen. Die schwedischen Befehlshaber gestatteten eine achtstündige Plünderung der Stadt. Dabei wurde weder Hab und Gut, noch Leben geschont. Der katholischen Bevölkerung und dem Kloster erging es besonders hart. Dieser Krieg war vom Fanatismus des Religionskrieges nicht frei. Eine über Erwarten reiche Beute fiel den Eroberern zu, weil die Landbevölkerung des Umlandes im Vertrauen auf die starke Befestigung der Stadt, ihre Habe dorthin geschafft hatte. Stadt und Umland waren ruiniert. 1629 schlagen unter Arnim 10000 Wallensteiner (Söldner) ihr Lager bei Schwetz auf.

    In den folgenden Jahren wurden wichtige Dörfer des Umlandes als verwüstet bezeichnet. (1635 Sibsau, 1640 Groß Lubin, Companie, Cobelnitza und Schlosswiese, 1642 Poledno-Dworszyko, 1643 Osche). Diese Ortschaften werden genannt, weil es dokumentiert ist, dass deren Bewohnern von der Herrschaft Erleichterungen gewährt wurden. Vermutlich wurde kein anderer Bewohner des Kreises verschont. Der Krieg endete 1635 durch Vereinbarung über einen Waffenstilstand.

  • 1618 -1648 Der Dreißigjährige Krieg in Deutschland.

    Hans Maercker, a. a. O.

    [Die ]Auseinandersetzungen um die konfessionelle Orientierung eskalierten 1618 im Ausbruch des Dreißigjährigen Kriegs. Er führte in Mitteleuropa zu einer politischen und wirtschaftlichen Katastrophe. Der deutschsprachige Raum geriet in den Brennpunkt europäischer Interessen. Schweden unterstützte im Dreißigjährigen Krieg offiziell die deutschen Protestanten. Söldnertruppen aus ganz Europa kämpften aufseiten der verschiedenen Heerführer, die erhebliche eigene Macht gewannen. Die Kriegsführung nahm im Verlauf unkontrollierte Züge an: Städte wurden belagert und geplündert. Marodierende Söldnertruppen mussten sich selbst ernähren und taten dies ungezügelt mit Einsatz von Gewalt gegen die Landbevölkerung. Zentraleuropa erlitt im Verlauf der dreißig Jahre von 1618 bis 1648 einen Bevölkerungsrückgang.

  • 1648 Der Westfälische Frieden.

    Hans Maercker, a. a. O.

    Der Westfälische Friede beendete 1648 die militärischen Auseinandersetzungen mit einer Bestätigung der Kompromissformel, die bereits ein Jahrhundert zuvor gefunden worden war: Die einzelnen Territorien erhalten die Macht, über die Religion im eigenen Land bestimmen zu können.

  • 1655 – 1660 Der zweite Schwedenkrieg

    Hans Maercker, a. a. O., Wilhelm Fuhrmann, a. a. O.

    1654 legte Christina von Schweden die schwedische Königskrone ab und übergab diese Ihrem Vetter Karl Gustav. { }Johann der II. Casimir von Polen verweigerte diesem die Anerkennung und protestierte gegen die Herrschaft. Er nahm selbst den Titel eines Königs von Schweden an.{ }Dies wurde als Bruch des Waffenstillstandsabkommens angesehen und Karl X. August von Schweden führte einen neuen Feldzug gegen Polen. Der Vorstoß erfolgte mit großer Schnelligkeit und großem Glück. Schon bald befand sich ganz Großpolen in der Gewalt Karl X. König Johann II Casimir von Polen musste nach Krakau flüchten. Während der Zeit des zweiten schwedisch- polnischen Krieges in den Jahren 1655 bis 1658 trat die Pest mit einer ungeahnten Heftigkeit auf, dass die Stadt Neuenburg und das Umland des größten Teils Ihrer Bewohner beraubt wurden.

    Im Juli 1655 drang ein schwedisches Heer durch Pommern und die Neumark nach Polen ein, wohin der Schwedenkönig Carl Gustav auf demselben Wege folgte. Eine Heeresabteilung unter des Obersten Heinrich Horn Befehl erschien vor Konitz und nahm die Stadt trotz tapferer Gegenwehr der Bürger ein. Am 2.8.1655 musste der Rat der Stadt Neuenburg die Bürger zur Einquartierung eines Rittmeisters und seiner Mannschaften aufrufen. { } Am 20.8.1655 forderte der pommerelischen Woiwode Ludwig Weyer von Starogard aus eine bedeutende Lieferung für das polnische Heer. Am 21. Oktober 1655 nahmen die Truppen von General Horn die Stadt Neuenburg wieder ein. Schwer hatte der Adel der Umgebung zu leiden. Dem Kloster wurden die letzten Habseligkeiten geraubt und alsdann das Kloster in Brand gesteckt, wobei nur 5 Ordensmitglieder dem Tode entrannen. Anfang Oktober 1655 zersprengte der schwedische General Horn vor Schwetz vier Gruppen polnischer Adeliger und griff die Stadt Schwetz an. Er steckte Stadt und Burg in Brand und zwang so die Belagerten zur Übergabe. Vier Companien polnischen Fußvolks mit Ihren Fahnen wurden zu Gefangenen gemacht. General Horn richtete sich nun gegen Konitz, Tuchel und Neuenburg. 1656 kamen die Polen, bei denen der König selbst zugegen war, vor die Stadt Konitz, die von den Schweden besetzt war, und zwangen die Schweden zur Übergabe derselben. Als aber bald darauf der schwedische General Paul Würtz aus Pommern nach Preußen zog, wurde Konitz durch die Schweden von Neuem belagert, die Stadt von der Bürgerschaft aber so tapfer verteidigt, daß Würtz sich derselben nicht bemächtigen konnte. Carl Gustav musste selber mit mehr Heeresmacht kommen, um die Stadt, nachdem am Mühlenthor in die Stadtmauer eine Öffnung geschossen war, einzunehmen und zu plündern. Noch im selben Jahr verließen die Schweden mit reicher Beute freiwillig die Stadt, die gleich darauf wieder von den Polen besetzt wurde.

    Die beiden folgenden Jahre 1656 und 1657 machten für das Gebiet des Schwetzer Kreises das Maß aller Leiden voll. War Schwetz auch 1655 niedergebrannt – wahrscheinlich wurde durch dieses Feuer, das städtische und das kirchliche Archiv vernichtet, dessen Reste dann 1674 durch eine Überschwemmung ganz verloren gingen – so hatte sich bei der erneuten Eroberung von Neuenburg die feindliche Gesinnung der Eroberer vornehmlich gegen die Katholiken gekehrt und beispielsweise zu einer Ausraubung des Franziskanerklosters geführt. Die militärischen Requisitionen dauerten fort. Bedeutende Lieferungen wurden am 6. Mai 1656 von dem schwedischen Generalproviantmeister von Graudenz aus, für Stadt und Amt Neuenburg gefordert. In den Magistratsakten, die aus dem Jahre 1656 nur 6, aus dem Jahre 1657 nur 2 Protokolle aufweisen, werden schmerzliche Klagen geführt. Die Stadt wird als ein Trümmerhaufen, die Bevölkerung als ein Auswurf böswilliger Menschen, ohne Rechtschaffenheit und schuldigen Gehorsam beschrieben.

    Wann die Schweden Neuenburg verlassen haben, geht aus meiner Literatur nicht hervor. Der Abzug wird für die erste Hälfte des Jahres 1658 geschätzt. Im Januar 1659 kam es zu förmlicher Plünderung des ganzen Neuenburger Gebietes und der Stadt selber. 1658, 1659 die Polen zogen 1658 aus Konitz ab und im Januar 1659 fanden sich die Schweden abermals vor der Stadt Konitz ein und verlangten von der Stadt freien Durchzug und Reiterzehrung. Da ihnen ihre Forderung verweigert wurde, erstürmten sie die Stadt und nahmen, was von der vorigen Plünderung noch übrig geblieben war.

  • 1660 -1703 Die Zeit zwischen dem zweiten und dritten schwedisch – polnischen Krieg

    Dr. Bernh. Stadie, a. a. O.

    Im Jahre 1677 wurde Schwetz noch als eine Elende, durch feindliche Hand vebrannte Stadt bezeichnet, die damals nur aus Brandresten bestand. Bis zum Jahre 1703 blieb Pommerellen zwar von jeder feindlichen Invasion frei. Aber die Lasten, die dem Land durch die Vereinigung mit der polnischen Krone erwuchsen, waren nur schwer aufzutreiben. Es kam zu Ausschreitungen des durchziehenden polnischen Militärs. Zur Führung des Türkenkrieges durch König Johann Sobieski wurden hohe Steuern gezogen. Aus dieser drückenden Lage erklärt sich die Gleichgültigkeit des Landes bei Beginn des dritten Krieges.

  • 1660 Der Frieden von Oliwa.

    Hans Maercker, a. a. O.

    Als der Friede von Oliwa im Jahre 1660 den langen Kämpfen ein Ende machte, war der letzte Rest des Wohlstands geschwunden und die Bevölkerung durch Hunger und Krankheit dezimiert.

  • 1701 – 1702. Carl XII (Schwede) im Winterquartier bei Topolno

    Richard Wegener, a. a. O., Wilhelm Fuhrmann, a. a. O.

    Hat Carl XII doch sein Winterquartier in Topolno. In den Schulzenladen der deutschen Niederungsdörfer, welche die Herren Schweden oft genug heimsuchten, stößt man hie und da auf Fouragequittungen schwedischer Hauptleute wie Adlerstein, Oxenstirn u.a.

  • 1703 Der dritte schwedisch – polnische Krieg; auch der Große nordische Krieg genannt.

    Hans Maercker a. a. O., Wilhelm Fuhrmann, a. a. O.

    Dieser Krieg war zwischen Karl XII von Schweden und Peter dem Großen von Russland in Verbindung mit König August dem Starken von Polen, Kurfürst von Sachsen, entbrannt. Die Schweden besetzten ganz Polnisch-Preußen im Jahre 1703 und Karl XII bezog sein Hauptquartier im Dorfe Topolno in der Nähe von Schwetz. Die Brandschatzung des Landes bis zum Abzug der Truppen nach Polen im Jahre 1709 wird zwar als regulär bezeichnet. Über Sengen und Morden in diesem Kriege sind keine Klagen berichtet. Die lange Dauer der Repressalien aber, die je nach dem Stand der Dinge bald vom Feind, bald vom Freund ausgeübt wurden, ruinierten das Land. Im Jahre 1709 zogen die Schweden nach Pommern ab. Im Jahre 1707 wurde Konitz noch einmal von russischen Soldaten angegriffen, die sich aber wegen der tapferen Gegenwehr der Bürger zurückziehen mussten. Dies veranlasste, den russischen Oberst Schulz mit einer größern Heeresabteilung in die Stadt zu rücken und die Bürgerhäuser nebst Speicher zwei Wochen lang zu plündern. Durch die schwedisch-polnischen Kriege erhielt Konitz eine Schuldenlast von 80,000 Fl. Preuß. Im Jahre 1709 zogen die Schweden nach Pommern ab.

  • 1709 – 1710 Die Pest in Neuenburg und in Schwetz

    Hans Maercker a. a. O.

    In Neuenburg begann die Seuche am 6. September 1708 und raffte zunächst 60 Menschen dahin. Im Jahre 1710 soll die Pest in Neuenburg 500 Opfer gefordert haben. Gleiche Opfer werden für das ländliche Umfeld der Städte erwartet. In Schwetz soll die Krankheit im Jahre 1709 erloschen sein.

  • 1709 Nach dem dritten schwedisch – polnischen Krieg;

    Hans Maercker a. a. O.

    König August II. mit seinem Gast dem Zaren von Russland musterten die bei Schwetz stehenden sächsichen Regimenter. Diese waren zur Winterverpflegung in Königlich-Preußen einquartiert worden.

  • 1735 Nach den Schwedenkriegen folgen die polnischen Erbfolgekriege.

    Hans Maercker a. a. O.

    Nur wenige Jahre war dem Land und seiner Bevölkerung etwas Ruhe gegönnt. Bereits 1733 vereinigte sich die russische Armee mit der sächsischen Armee um für den Kurfürsten August III. von Sachsen die Krone Polens zu erzwingen. Das Gebiet des Schwetzer Kreises wurde erneut Schauplatz zahlreicher Truppenansammlungen. Besonders bei der Rückkehr der Russen von der Belagerung von Danzig war dies der Fall. Am 16. April 1735 bezieht der General-Feldmarschall von Mannich sei Quartier in Taschau. Am 5. Dezember desselben Jahres. Die Represitionen für das Heer wurden regelmäßig verteilt und in monatlichen Raten eingefordert.

  • 1765 Der Siebenjährige Krieg

    Hans Maercker a. a. O.

    Auch im Siebenjährigen Krieg, den Russland gegen Friedrich II von Preußen führte, waren die Verhältnisse ähnlich wie im polnischen Erbfolgekrieg. Die Okkupation des Schwetzer Kreises durch russische Truppen dauerte von 1757 – 1765. Die Republik Polen ging immer mehr ihrem Ende entgegen. Russland lies es sich nicht entgehen, aus diesen Verhältnissen Vorteile zu ziehen.

  • 1772 Erste polnische Teilung, preußische Besitzergreifung.

    .

    Hans Maercker a. a. O.

    Westpreussen kam zu Preußen. Die erste polnische Teilung, Pommerellen kommt unter preußiche Herrschaft

  • 1772 Russland besetzt die Stadt Schwetz erneut.

    Hans Maercker a. a. O.

    Russland besetzte im Winter 1769/1770 die Stadt Schwetz wiederum, befestigte diese durch Schanzen. Machte aber im September 1772 den Preußen Platz, die vom Hauptquartier Konitz aus, einen Pestkordon gegen Polen zogen. Danach kam bald die preußische Besitzergreifung, die erste polnische Teilung.

  • 1806. Die französichen Heere überqueren die Weichsel nach Osten.

    Richard Wegner a. a. O.

    1806 überschritten die französichen Heere Napoleons die Weichsel in Richtung Osten. Sie wurden von Scharen polnischer Parteigänger begleitet.

  • 1813 Die französichen Heere kommen geschlagen aus Russland zurück

    Richard Wegner a. a. O.

    1813 fluteten die Trümmer die französichen Heere Napoleons über die Weichsel zurück in Richtung Westen, verfolgt von Scharen russischer und preußischer Heeresmassen.

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