1295 – 1335 Pommerellen, Erbfolgestreit und Sieg Ordens.

Dr. Bernh. Stadie, a. a. O. Seite 25 ff., Wilhelm Fuhrmann, a. a. O.

Brandenburgs Heere drangen im Frühjahr 1296 im Pommerellen ein und überfielen und schlugen Prczemislaw bei Ragoczno oder Rogasen. Auf Anstiften polnischer Ritter, namentlich aus dem Geschlecht der Zaremba (Script, rer, Pruss. ed. Hirsch usw. i. S. 695) wurde er in demselben Jahr ermordet. Nach seinem Tode machten die Polen Wladislaw Loktiek Herzog von Kujawien zu ihrem Fürsten, der die vermeintlichen Ansprüche seines Vorgängers in Ostpommern wieder aufnahm. … gegen ihn erhob sich Wencislav König von Böhmen, der als Schwiegersohn Prczemislaw`s II. das Erbe, d. h. die Krone Polens und Ostpommerns beanspruchte, indem er behauptete, Mistwin habe Prczemislaw persönlich und nicht den Herzog von Polen zum Nachfolger in Pommern berufen. Wencislav starb 1305 und hinterließ seinem Sohn Wencislaw II. die Ansprüche auf Polen und Ostpommern. Mit mächtigem Heer überzog er die Länder Loktiek`s von Kujawien und zwang ihn, seine Ansprüche auf Pommern aufzugeben.

In Pommern riss während dieser Zeit Verwirrung und Ordnungslosigkeit ein, welche der Woiwode von Danzig, Graf Swenza benutzte, um sich zu den höchsten Stellen zu erheben. … Seinem Einfluss war es gelungen, Wencislav von Böhmen zum Herrscher in Ostpommern zu machen. Deshalb schenkte Wladislaw II. den Söhnen dieses Grafen Swenza ein großes Gebiet … bei Neuenburg an der Weichsel, sowie das Dorf Stargard, die heutige Stadt(1305) sowie das Dorf Radzons. Ebenso hatte Wencislav II. dem Landmeister des deutschen Ordens Conrad Sack in Anerkennung der Verdienste, die der Deutsche Orden ihm, bei der Besitzergreifung Pommerellens geleistet, die Güter von Thymau nebst Borchow und Stubelow gegeben. (Borzechow=Borechow. Stubelow = Stüblau) … Nach Wenceslaw 1305 erfolgtem Tode folgte sein Sohn Wenceslaw III, der gegen Herausgabe der von ihm an den Markgrafen v. Brandenburg verpfändeten Markgrafschaft Meissen am 8. August 1305 seine Ansprüche auf Pommern ganz an Brandenburg abtrat. … Durch die Verzichtleistung Wenceslaw`s III. auf Pommern hatte Brandenburg nunmehr ein doppeltes Recht auf die Erbschaft Mistwin`s.

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